ÜBERGEWICHT BEIM HUND – VIELE VIERBEINER SIND ZU DICK

Teil 1 – Definition, Gründe und Folgen von Adipositas

Nicht nur beim Menschen, sondern auch bei unseren Haustieren spielt Übergewicht eine immer größere Rolle. Laut einer Studie von 2009 sind in Deutschland mittlerweile 44 % der Hunde zu dick. Besonders wichtig ist die Aufklärung des Tierbesitzers, da Übergewicht nicht nur ein kosmetisches Problem ist, sondern negative Folgen auf den gesamten Organismus des Hundes haben kann.
Und nun gibt es auf dem Markt auch noch rein pflanzlich zusammengesetztes Futter für Hunde. Nicht nur als Produzent:innen von VEGDOG, die das Futter mit Fachtierärzt:innen entwickelt haben, auch als Hundehalter:innen, die dieses mit gutem Gewissen verfüttern, werden wir nicht selten beschimpft und mit verschiedenen Argumenten gegen eine vegane Ernährung unserer Vierbeiner konfrontiert. Wie reagiert man darauf und wie entkräftet man die vielen haltlosen Vorurteile? Wir haben die häufigsten Kritikpunkte für euch aufgegriffen und näher beleuchtet.

Definition von Übergewicht

Von Übergewicht spricht man, wenn der Hund sein Idealgewicht um 10 % überschreitet, von Fettleibigkeit bei einer Erhöhung des Idealgewichts um mehr als 20 %. Der medizinische Fachausdruck für diesen Überschuss an Körperfett lautet Adipositas. Grund von Übergewicht beim Hund ist stets eine zu hohe Energieaufnahme, d. h. das Tier nimmt mehr Energie zu sich, als es in der Summe verbrauchen kann (man spricht folglich auch von einer positive Energiebilanz).

Gründe für Übergewicht beim Hund

Die Gründe für Übergewicht beim Hund sind vielfältig. Oftmals sind sie auf ein falsches Fütterungsverhalten des Tierbesitzers zurückzuführen, der – meist aus Unwissen – den Energiebedarf seines Tieres falsch einschätzt. Dieser kann stark variieren und hängt beispielsweise von Alter und Bewegungsaktivität ab. Wenn Ihr Tier älter wird, sinkt auch der Energiebedarf um etwa 25 %, und auch nach einer erfolgten Kastration ist meist eine reduzierte Futter- und Leckerlie (!)-zuteilung geboten.

Ebenso können die Genetik, bestimmte Krankheiten wie eine Schilddrüsenunterfunktion oder Krankheiten die eine Glukokortikoidtherapie erfordern, beim Hund Einfluss auf das Gewicht haben. Eine weitere Ursache ist der oftmals vorliegende Bewegungsmangel. Die kleinen Spaziergänge zu Fuß verbrauchen weitaus weniger Energie, als so mancher Hundebesitzer wünschen möchte.

Folgen von Übergewicht

Es ist wichtig zu bedenken, dass die Einlagerung von Körperfett nicht nur unschön anzusehen ist, sondern sich wie eine chronische Entzündung auf den Körper auswirkt. Denn Fettgewebe schüttet beispielsweise Entzündungsmediatoren wie Akute-Phase-Proteine aus.

Die Folgen von Übergewicht bzw. Adipositas beim Hund sind vielfältig: Zum einen werden die Hunde träge, sie sind weniger aktiv und ruhiger als es ihrem eigentlich Charakter entspräche. Zum anderen wird das Herz-Kreislauf-System belastet, es kann zu Gelenksproblemen sowie Diabetes kommen, das Risiko für Hauterkrankungen steigt und das Immunsystem kann leiden. Nicht zuletzt sollte stets bedacht werden, dass die Lebenserwartung übergewichtiger Tiere um etwa 20% sinkt.

Wann ist mein Hund zu dick?

Da die Zahl an übergewichtigen Tieren stark gestiegen ist, hat sich das Auge vieler Besitzer quasi an diesen Zustand „adaptiert“, sodass dieser als „normal“ wahrgenommen wird. Um einen objektiven Eindruck zu gewährleisten, gibt es in der Veterinärmedizin den sogenannten „Body Condition Score“ (BCS). Auf einer Skala von 1-9 wird der Ernährungszustand ermittelt, wobei 1-3 als zu dünn, 4-5 als normal und 7-9 als übergewichtig klassifiziert wird.

Bei einem optimalen Ernährungszustand ist von oben betrachtet eine Taille erkennbar und über den Rippen mit der flachen Hand eine leichte Fettschicht tastbar. Die Bauchlinie sollte von der Seite betrachtet leicht ansteigen.

Im Alter von etwa einem Jahr haben die meisten Hunde ihr Idealgewicht erreicht. Dieses solltet Ihr Euch notieren, um es später als Referenz nutzen zu können.

Um weitere Informationen zur Reduktion von Übergewicht zu erhalten, lest unseren Artikel

Teil 2 – Wie helfe ich meinem Hund beim Abhnehmen?

Euer VEGDOG-Team

Tessa Protrait Lisa Walther

Bei VEGDOG habe ich 2015 meine Karriere als tierärztliche Spezialistin für die vegane Ernährung von Hunden begonnen. Heute berate ich zahlreiche TierhalterInnen zu allen Themen rund um die pflanzliche Fütterung ihrer Lieblinge. Zudem halte ich Fachvorträge vor TierärztInnen, damit meine KollegInnen an Offenheit für diese wichtige Thematik gewinnen.

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