Was tun gegen die Angst bei Hunden an Silvester: 3 Tipps einer Tierärztin

Was tun gegen die Angst bei Hunden an Silvester: 3 Tipps einer Tierärztin

Während die Menschen in der Silvesternacht Spaß haben und feiern, leiden viele Hunde unter den Knallern: Sie verstecken sich und trauen sich nicht mehr raus. Viele Hunde hauen sogar ab! Aber wir können unseren Lieblingen durch diese stressige Nacht helfen – unsere Tierärztin Carla verrät euch wie!
Lesedauer: 6min
Von: Carla Steffen
Geändert: 24.06.2024
Veröffentlicht: 24.06.2024

Sind Erdnüsse für Hunde giftig?

Nüsse sind richtige Fett- und Vitaminbomben. Deshalb greifen Hundehalter und Hundehalterinnen gerne zu Nüssen als Leckerli, besonders in der veganen Hundeernährung. Jedoch sind nicht alle Nüsse für unsere Vierbeiner geeignet. Wie sieht es also mit der Erdnuss aus? Ursprünglich aus Südamerika stammend hat sich die Erdnuss als beliebtes Nahrungsmittel unter den Menschen verbreitet. Aber ist sie auch gut für unsere Vierbeiner? Hier erfährst du, ob du die Erdnuss deinem Hund bedenkenlos füttern kannst und worauf dabei zu achten ist!

Nein, Erdnüsse sind für unsere Fellnasen nicht giftig. Im Gegenteil, Erdnüsse sind gesund und sehr reich an Nährstoffen, auch für unsere Vierbeiner! Neben Mineralstoffen wie Magnesium, Kalzium, Phosphor und Eisen enthält die kleine Nuss auch viele wichtige Vitamine wie Vitamin E und B-Vitamine, wie zum Beispiel Thiamin und das Vitamin B3 Niacin. Zusätzlich ist die Nuss sehr reich an Omega-3-Fettsäuren, die von unseren Fellnasen nicht selbst produziert werden können und beispielsweise durch Nahrung zugeführt werden müssen. Mit 25 g Eiweiß pro 100 g ist die Erdnuss sogar proteinreicher als viele andere Nüsse und kann damit dem Muskelaufbau dienen.

Frau füttert Hund

Mit bestimmten Vorerkrankungen solltest du deinem Vierbeiner jedoch keine Erdnüsse füttern. Wie Menschen können auch Hunde eine Erdnussallergie haben. Diese entsteht aufgrund eines hohen Histamingehalts. Hat deine Fellnase bereits eine oder zwei Allergien, solltest du also zunächst eine Erdnussallergie ausschließen lassen, bevor du ihm eine Erdnuss gibst. Anzeichen für eine Erdnussallergie sind angeschwollene Augenlider oder eine angeschwollene Schleimhaut im Maul deines Tieres. Starkes Hecheln, Durchfall, Erbrechen oder ein starker Juckreiz können ebenfalls Indizien für eine Erdnussallergie sein.

Auch bei Übergewicht und Verdauungsproblemen deiner Fellnase solltest du das Füttern von Erdnüssen gut überdenken. Da die Erdnuss eine Hülsenfrucht ist, kann sie bei bereits vorhandenen Verdauungsproblemen starke Blähungen verursachen. Aufgrund des hohen Fettgehalts sollte von einer Fütterung für übergewichtige Hunde sowie Hunden mit Herzerkrankungen abgesehen werden.

Was tun, wenn der Hund zu viel gefressen hat?

Hat dein Hund eine zu große Menge an Erdnüssen gefressen, solltest du eine Tierarztpraxis aufsuchen. Erdnüsse können Aflatoxin enthalten, einen Schimmelpilz, der beim Verzehr von zu großen Mengen zu der Krankheit Aflatoxikose führen kann. Die ersten Symptome zeigen sich dabei bereits nach dem Verzehr: Erbrechen, Appetitlosigkeit und nach einer Weile auch Gewichtsverlust, Blutungen und Flüssigkeitsansammlungen im Bauchbereich. Eine unentdeckte Aflatoxikose kann zu Leberschäden, Schäden an den Gallengängen und Nierenschäden führen.

Ungesalzen oder gesalzen? Was du bei der Form der Erdnüsse beachten solltest.

Erdnüsse gibt es in vielen verschiedenen Verarbeitungen: geröstet, mit oder ohne Schale, gesalzen oder ungesalzen. Da verliert man schnell den Überblick. Wir zeigen dir, welche Form der Verarbeitung für deine Fellnase am besten ist und von welcher du lieber absehen solltest.

Die gesalzene Verarbeitung

Von der Fütterung gesalzener Erdnüsse sollte abgesehen werden, da die Menge an Salz nicht kontrolliert werden kann. Salz führt zu einer Entwässerung, was zunächst zu vermehrtem Durst bei deinem Vierbeiner führen kann. Ein übermäßiger Salzkonsum kann zudem zur Dehydrierung führen. Bei unzureichendem Zugang zu Wasser besteht im schlimmsten Fall die Gefahr einer Salzvergiftung, die sich durch Symptome wie Durchfall, Erbrechen, Muskelzittern und allgemeine Schwäche äußern kann. Generell sollte vom Verzehr von gezuckerten oder gewürzten Erdnüssen abgesehen werden.

Die Nuss in gerösteter Form

Die geröstete Erdnuss bereitet unseren Vierbeinern keine Probleme. Beim Rösten trocknen die Erdnüsse bei Erhitzung bis zu einer bräunlichen Färbung aus. Durch diesen Prozess verliert die Nuss geringfügig an Flüssigkeit, was zu einem leichten Anstieg des Kalorien- und Fettgehalts führt. Gleichzeitig kann auch der Mineralstoffgehalt minimal zunehmen. Abhängig von der Dauer und Temperatur des Röstvorgangs besteht jedoch die Möglichkeit eines Verlusts von Vitaminen in der Erdnuss.

Mit oder ohne Schale?

Von einer Fütterung der Erdnüsse mit Schale ist abzuraten. Grundsätzlich sind die Schalen zwar nicht giftig für unsere Fellnasen, jedoch sind sie schlecht verdaulich. Erdnussschalen können daher in großen Mengen zu Verdauungsbeschwerden führen.

Gemahlene Erdnüsse

Um der Fellnase zusätzliche Vitamine und Fette zuzuführen, werden beim Barfen oft gemahlene Erdnüsse beigefügt. Auch in der veganen Hundeernährung ist die Zugabe von gemahlenen Erdnüssen daher sinnvoll! Allerdings sollte bei der Beigabe von gemahlenen Erdnüssen auf die Menge geachtet werden, um Verdauungsbeschwerden bei der Fellnase zu vermeiden.

Die Nuss in Massen oder in Maßen? Wie viel du deinem Hund füttern darfst:

Eine Frau mit einem Hund auf einer Wiese. Sie schauen sich gegenseitig an

Bei der Fütterung von Erdnüssen an deinen Vierbeiner solltest du auf die Menge achten. Zu viele Erdnüsse können auch bei unempfindlichen Hunden zu Blähungen führen. 

Generell gilt: Erdnüsse dürfen bis zu 10 % des täglichen Kalorienbedarfs deiner Fellnase abdecken. 

Ein bis zwei Erdnüsse am Tag sollten daher auch für kleine Hunde kein Problem darstellen. Erdnüsse bieten sich also perfekt als alternative Belohnung an.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)

Woher kommt die Erdnuss?

Ursprünglich stammt die Erdnuss aus Südamerika. Bei Entdeckungsreisen haben Spanier und Portugiesen sie vor etwa 500 Jahren nach Europa gebracht. Über Europa gelangte sie schließlich auch nach Afrika, Asien und Nordamerika. Botanisch betrachtet ist die Erdnuss eine Hülsenfrucht und damit eher mit der Erbse verwandt als mit der Nuss. Als solche wird sie heute in den USA, China, Indien, Nigeria und im Sudan angebaut.

Warum bekommt mein Hund nach dem Verzehr von Erdnüssen Durchfall?

Bekommt dein Hund Durchfall nach dem Verzehr von ein bis zwei Erdnüssen, hat er wahrscheinlich eine Erdnussallergie. In schlimmen Fällen sollte daher eine Tierarztpraxis aufgesucht werden.

Welche Nüsse dürfen Hunde nicht essen?

Bittermandeln, Bucheckern, Eicheln, Macadamianüsse, Muskatnüsse, Rosskastanien und unreife Walnüsse, bzw. Walnüsse mit Schale, sind für Hunde tabu. Im Gegensatz zur Erdnuss sind diese Nüsse giftig für deine Fellnase und können zu Vergiftungserscheinungen führen.

Carla Protrait Carla Steffen

Seit Herbst 2020 bin ich Teil des VEGDOG-Teams und darf als Tierärztin abwechslungsreiche und spannende Aufgaben im Bereich Kundenberatung, Qualitätsmanagement und Produktentwicklung übernehmen. Die besten Prüfer von Geschmack und Qualität sind dabei unsere Vierbeiner selbst.
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