Jährlich am 24. April findet der Tag zur Abschaffung von Tierversuchen statt. Noch immer leiden unzählige Tiere für unnötige Versuche, die wissenschaftlich kaum neue Erkenntnisse bringen. Denn Tests an Tieren können auch tierfreundlich und ohne all dieses Leid durchgeführt werden.
Wir möchten den Fokus auf einen Bereich lenken, der vielen Hundehalter*innen vermutlich nicht so sehr bewusst ist: Tierversuche für Tiernahrung. Die romantische Vorstellung, dass dem Vierbeiner in den eigenen vier Wänden ein Silbertablett mit verschiedenen Sorten vorgesetzt wird und er zwanglos und stressfrei probieren darf, trifft die Realität leider nicht immer.
Vorweg sei erwähnt, dass Futter nicht nur auf Akzeptanz und Geschmack getestet wird, sondern auch auf die Verträglichkeit. Ein Futter, das schmeckt, aber nicht vertragen wird, ist offensichtlich kaum marktfähig. Ebenso andersherum. Ziel ist es also, die optimale Futterzusammensetzung, Akzeptanz und Verträglichkeit zu erreichen (1).
In der Durchführung der Tests kann grundsätzlich nach drei verschiedenen Vorgehensweisen unterschieden werden:
- Tests mit Tieren aus Privathaushalten in ihrem eigenen Zuhause unter Sammlung und Analyse von Urin und Kot
- Tests mit Tieren, die aufgrund einer Krankheit ohnehin in Behandlung oder einer Klinik sind
- Versuche an Tieren, die in speziellen Laboren leben
Die ersten beiden Methoden sind vollkommen vertretbar, weil den Tieren kein zusätzlicher Stress zugemutet wird, alles ohne Zwang und Eingriffe am Körper verläuft. Daher gelten diese Varianten auch nicht als „Tierversuch“ (2). Selbstverständlich sind eine professionelle Betreuung und die gründliche Auswertung der Daten unerlässlich. Daher ist die Wirksamkeit dieser Studien auch wissenschaftlich anerkannt (3).
EIN LEBEN FÜR DIE WISSENSCHAFT
Heute erhalten die Tierversuche in Laboren besondere Beachtung: Die Tiere in den Laboren werden nicht selten nur für diesen Zweck gezüchtet und verlassen das Labor häufig nicht lebend (2). Sie werden dort unter furchtbaren Bedingungen gehalten: Isolation, damit Kot- und Urinproben eindeutig zugeordnet werden können. Betonböden, damit die Proben nicht verunreinigt werden. Es fällt nicht schwer sich vorzustellen, dass dieses Leben kaum mit dem unserer Fellnasen zu vergleichen ist. Doch dass auch sie gerne eine Familie, Kuschelstunden und ausgedehnte Spaziergänge hätten, ist wiederum sehr gut vorstellbar.
Neben den Haltungsbedingungen an sich sind es selbstverständlich auch die Versuche und Untersuchungen, die das Leben der sogenannten Versuchstiere bestimmen und viel Leid, Schmerz und in manchen Fällen sogar den Tod bedeuten. Tiere werden z.B. absichtlich „krank gemacht“ (z.B. ein Nierenleiden implementiert), wenn das Futter bzw. der Versuch es erfordert. Ein Futter gegen Adipositas setzt ein fettleibiges Tier voraus, so dass die Tiere fett gefüttert werden, um die Effekte des Futters zu untersuchen. Die Folgeerkrankungen, die mit der Fettleibigkeit einhergehen (z.B. Gelenkerkrankungen, Leberschäden) werden hierbei in Kauf genommen, obwohl sie dem Tier langfristige Schäden zufügen können. *
Viele Futtermittelhersteller verlegen ihre Versuche ins Ausland, weil die Tierschutzgesetze dort niedriger sind. Nach Futtertests wird Hunden beispielsweise – oft mehrmals hintereinander – der Bauch geöffnet und eine Probe aus dem Darm entnommen (4).
Trotz allem bleibt den Tieren keine Wahl. Sie müssen das Futter essen, das ihnen vorgesetzt wird. All das, obwohl diese Versuche rechtlich nicht vorgeschrieben sind und ohne Einschränkungen auf eine tierfreundliche Alternative mit Privattieren umgestiegen werden könnte.
GEMEINSAM GEGEN TIERVERSUCHE
Wir sprechen uns strikt gegen Tierversuche aus, da sie nicht mit Tierliebe vereinbar ist. Tiere müssen nicht in kleinste Käfige gesperrt und schmerzhaften Versuchen unterzogen werden, die dem Fortschritt keinen Nutzen mehr bringen. Aus diesem Grund schließen wir die Art von Versuchen aus unserer Produktentwicklung aus. Wir führen lediglich streng überwachte und freiwillige Futtertests durch und lassen unsere eigenen Hunde unsere Produkte testen, bevor sie endgültig auf den Markt gehen – besonders leidend wirken sie dabei aber nicht 😊
Uns ist es wichtig, dass Hunde Futter und Snacks angeboten bekommen, für die kein Tier leiden musste. Denn Tierliebe schließt bei uns alle Tiere mit ein.
Mit eurem Konsumverhalten setzt ihr ein Zeichen: Achtet bei euren Produkten (Haushaltsmitteln, Kosmetika etc.) doch auch darauf, das sie nicht an Tieren getestet wurden. Leider stecken Tierversuche in deutlich mehr Produkten als uns bewusst und lieb ist. Entsprechende Seiten und Siegel unterstützen uns bei der Wahl unserer Produkte: https://utopia.de/ratgeber/kosmetik-ohne-tierversuche
* MEHR EINBLICK IN EIN LABOR – UNDERCOVER RECHERCHE (5)
Im Rahmen einer Undercover Recherche von 2002 bis 2003 in den USA konnte PETA schlimmste Missstände in einem Labor dokumentieren:
- Die Hunde waren Tag und Nacht in viel zu kleinen Betonzellen oder Stahlkäfigen eingesperrt, was zu Verhaltensstörungen führte.
- Hunden wurden Muskelstücke aus den Schenkeln geschnitten, anschließend mussten sie auf verdreckten Fliesenböden sitzen und liegen.
- Welpen bekamen eine Über- bzw. Unterversorgung an Mineralstoffen oder Vitaminen, teilweise bis deutliche Symptome sichtbar waren (z.B. Wachstumverzögerungen, Gelenkprobleme); ein Welpe starb (4).
- Schwer kranke Tiere erhielten weder Schmerzmittel noch tierärztliche Versorgung.
- Um das Winseln, Jaulen und Bellen der verzweifelten Tiere nicht hören zu müssen, wurden manchen Hunden die Stimmbänder durchtrennt.
Hier wird deutlich, dass in den Tieren keine fühlenden Lebewesen, sondern lediglich Versuchsobjekte gesehen wurden. Dem Landwirtschaftsministerium konnte PETA USA etwa 40 Verstöße gegen das amerikanische Tierschutzgesetz vorlegen. Das Labor musste hierfür 33.000 US-Dollar Strafe zahlen.
QUELLEN
1) Ärzte für Tierschutz (o.A.): Tierversuche für Hundefutter. <https://www.aerztefuertierschutz.ch/de/.3.html?nid=118>
2) LSCD (2018): Liste der Marken die ihr Hunde- und Katzenfutter nicht an Tieren testen. <https://www.lscv.ch/petfood-liste-der-marken-nicht-an-tieren-testen/>
3) PETA (2019): Tierversuche für Hunde- und Katzenfutter – alle Informationen. <https://www.peta.de/themen/tierversuche-tiernahrung/>
4) Ärzte gegen Tierversuche (2007): Tierversuche für Tierfutter. <https://www.aerzte-gegen-tierversuche.de/de/tierversuche/tiermedizin/113-tierversuche-fuer-tierfutter>
5) PETA (2013): Iams: Grausame Experimente für Tiernahrung. <https://www.peta.de/themen/iams/>